Holzschnitte zum „West- Östlicher Divan“ von J.W. von Goethe
„Der Orient- schon seit frühen Kindertagen, von der Bibel her, von Märchen, fabelhaften Reisebeschreibungen, eine Zuflucht seiner Wünsche und Träume- hatte Goethe sich< gleichsam aufgehoben > für die Zeiten, in denen die Gegenwart drückend und unerträglich werden sollte. So hat er im Herbst 1813, während der bänglichen Kriegstage, im Geist sich nach China geflüchtet; und wandte er sich im Frühjahr darauf, als die Truppenbewegungen andauerten, in der Stille des Thüringer Badeortes Bad Berka dem persischen Dichter Hafis zu, dessen Divan (Gedichtsammlung), übersetzt von dem Österreicher Josef Hammer, ihm durch seinen Verleger Cotta zugekommen war,“ (Zitat: Hans J. Weitz „Goethe West- östlicher Divan „, Inselverlag 1975).
Im Jahr 2001 initiierte der Verein „Pavillon Presse“ Weimar eine Ausschreibung zu einer Mappe zum West- östlichen Divan. Im Jahr 2002 zum 170. Todestag des Dichters sollte die Mappe fertig sein.
Was auf mich aus den Gedichten einströmte war wie eine Wiederbegegnung mit altvertrauten Versen und dennoch so reich, universell und farbig bildhaft, dass ich schnell zu meinen Entwürfen fand. In einem Zug entstanden 13 Holzschnitte. Es sind Zitate, Anklänge, Vorspiele zu einem reichen orientalisch deutschem Intemezzo., das so gelöst und harmonisch daherkommt wie eine Truhe voller farbiger Scherben, die ein vollkommenes Mosaik ergeben.