Figürliche Bilder
Die Macht des Weiblichen
Frauen spielen in meinen Bildern eine wichtige Rolle. Sie schaffen eine Verbindung von der Geschichte in die Gegenwart. In dem Bild „Krypta der Einfalt“ steht eine kleine Tänzerin im Zentrum des Bildes auf einem Kissen und hält ein Lot vor sich, was die gefährliche Schieflage der Figur ausbalanciert. In einer Krypta mit massiven Säulen steht sie neben einer zerschossenen Turmspitze, einem Relikt des letzten Krieges. Es ist eine Warnung vor der Zerstörung unserer Kulturschätze durch Weltbeherrschungsfantasien einzelner Diktaturen. Auch die dicken Mauern uralter Kirchengewölbe werden dem nicht standhalten. Das Bild soll uns aufrütteln und davor bewahren, das Gleichgewicht zwischen Kultur und Macht zu zerstören. Es erzählt über die Berührung mit der Vergangenheit.
In der alttestamentarischen Erzählung von Samson und Delila wird berichtet, wie die Frau den unbesiegbaren Kriegsheld Samson im Kampf gegen die Philister mit List im Schlaf seiner Haare beraubt und ihm somit die Stärke nimmt, die in seinem ungeschnittenem Haupthaar begründet ist. Was ein ganzes Heer nicht auszurichten vermochte, kann eine Frau mi Hilfe ihrer erotischen Ausstrahlung und mit List erreichen. Dieses tragische Geschehen habe ich im Bild „Weißer Salon“ geschildert.
Frauen halten oft die Fäden in der Hand, gleichen aus und schaffen ein Gleichgewicht in Konflikten.
Aber sie sind auch fähig, Macht auszuüben und zu zerstören, wie in der Geschichte von Samson und Delia. Die Frau als Mutter und Bewahrerin, als Verfürerin, als Verletzbare, als Kraftquell und Impulsgeberin taucht immer wandelbar in meinen Bildern auf.