Stillleben
Das Stillleben ist das klassische Sujet, in dem sich Momente der Zeitlosigkeit ebenso wie Zeitgeist, Stil und Aktualität durch seine Gegenstände transportieren lassen.
Ich habe immer alte Gefäße aus Keramik und Emaille gesammelt bzw. Dinge auf ihre Atraktivität als Malobjekt geprüft. Im Studium wurde am Stillleben die stoffliche Beschaffenheit geübt. Dabei wurden Holzscheite, Ziegelsteine, rostige Ofentüren genauso verwendet wie antike Gipsköpfe, Faltenwürfe und Papierschleifen.
Ich liebe die Darstellung von Dingen aus dem Alltag. Ob den Wiesenstrauß auf dem geflochtenen Stuhl, ein frisches Brot im Leinentuch, den Wasserkessel auf dem Herd oder dem Früchtekorb. Die Sinnlichkeit der Oberflächen, ob glänzend, rau oder weich kontrastiert mit dem Licht. Raum bildend ein zwei Flächen im Hintergrund, Überschneidungen, Spannungen zwischen den Dingen, die durch Größenunterschiede und Form gebildet werden, alles ist ein packendes Spiel mit der Ästhetik des Zufalls und des hergestellten Bezugs einander fremder Gegenstände. Das Stillleben ist ein Zeugnis des intimen häuslichen Alltags. Es berichtet über Zeit, Geschmack, aber auch über Vergänglichkeit (Vanitas) und Schönheit.